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Bistum Fulda

Das Christentum unter veränderten Bedingungen verkünden

Bischof Gerber predigte anlässlich der Begegnung der emeritierten Bischöfe in Fulda – Bezugnahme auf den Brief des Papstes

Fulda (bpf). „Es gilt, das Christentum heute in eine völlig andere Kultur zu bringen. Das unterschätzen wir oft.“ Dies hob Bischof Dr. Michael Gerber am Mittwoch in der Bonifatiusgruft des Fuldaer Doms hervor. In seiner Predigt anlässlich der Begegnung der emeritierten deutschen Bischöfe in Fulda wies er darauf hin, dass junge Menschen selbstverständlich „per Smartphone alle paar Minuten in eine andere Welt“ eintauchten und außerhalb des Schulunterrichts nicht mehr die Erfahrung machten, sich stundenlang mit nur einer einzigen Sache zu beschäftigen. „Die Entstehung tragfähiger Beziehung, gerade auch einer Gottesbeziehung, setzt aber voraus, dass ich mich tiefer auf einen Vorgang, auf eine Beziehung einlassen kann.“ Da es Übungsfelder für diese Fähigkeit brauche, müsse ein Personalangebot an Menschen gemacht werden, die die jungen Leute begleiten könnten.

Papst Franziskus habe in seinem Brief „an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland“ das Anliegen der Evangelisierung als Leitkriterium und eigentliche Sendung der Kirche deutlich betont. Das, was die Kirche tue, müsse laut Bischof Gerber der Entstehung eines Beziehungsnetzes des Menschen dienen, welches „eine persönliche Christusbegegnung, die ihn aufbaut, die ihm zeigt, zu welcher Würde er berufen ist, die ihn dazu befähigt, sich in Kirche und Gesellschaft einzusetzen“ ermögliche. Hier sei ein gemeinsames Ringen der Kirche vonnöten, für das der Papst im Blick auf den synodalen Weg auf die Führung des Heiligen Geistes verweise. Bischof Gerber gab zu bedenken, dass jetzt gefordert sei, „das Hinhören zu lernen“. „Wenn wir ehrlich sind, dann sind wir doch in der gegenwärtigen Situation sehr geneigt, unsere je eigene und uns als sehr berechtigt erscheinende Position weiter zu begründen.“ Es gelte, sich kritisch zu besinnen, aus dem Brief des Papstes nicht nur die einem passenden Textpassagen auszuwählen, sondern sich auch auf die Aussagen einzulassen, die einem „möglicherweise etwas quer stehen“. Man müsse sich fragen, wo einem auch in einer kritischen, gegenläufigen Aussage ein Impuls des Geistes begegne, der den eigenen Horizont weiten wolle.

Der Bischof nahm Bezug auf das Evangelium, in dem der hl. Thomas als Zweifler auftrete. Er durfte dann erfahren, dass der Auferstandene selbst sich auf ihn durch das Zeigen seiner Wunden einließ. „Es bleibt also nicht allein beim Diskurs, sondern hier geschieht eine Berührung auf einer tieferen Ebene – bei allem Respekt voreinander. In meinen Augen ist auch das ein wichtiger Hinweis für die Frage, wie Evangelisierung heute geht.“ Man solle sich fragen, wo man selbst berührbar sei und berührt sei von der Wunde eines anderen. „Dadurch geschieht Bewegung“, schloss der Oberhirte.

Bereits zum zweiten Mal seit 2018 sind am Dienstag und Mittwoch die emeritierten katholischen Bischöfe zu einem Treffen im Fuldaer Priesterseminar zusammengekommen. Das erstmals im vergangenen Jahr stattfindende Treffen war vom früheren Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, dem emeritierten Erzbischof von Freiburg Dr. Robert Zollitsch (80), initiiert worden. An der Begegnung haben 19 emeritierte Diözesanbischöfe und Weihbischöfe teilgenommen; dabei war auch Bischof em. Heinz Josef Algermissen. Das Treffen der emeritierten Bischöfe dient laut Zollitsch der Begegnung und dem Austausch.

03.07.2019


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