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Impulse für den Fuldaer Dom

Neuer Domdechant und neuer Domkapitular eingeführt

Es ist ein Ort mit Geschichte, aber auch einer mit Zukunft: Der Hohe Dom zu Fulda. An seiner Entwicklung – spirituell wie baulich – werden künftig Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez als neuer Domdechant und Prof. Dr. Cornelius Roth als neuer Domkapitular entscheidend mitwirken. Am Sonntag hat Bischof Dr. Michael Gerber sie im Rahmen einer Vesper in ihre neuen Ämter eingeführt.

Der Dom, für den Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez als Domdechant und Prof. Dr. Cornelius Roth als Domkapitular Verantwortung übernehmen, ist ein besonderer, betonte Bischof Dr. Michael Gerber am Sonntag in seiner Festpredigt: Zu ihm fließt Jahr für Jahr ein Pilgerstrom von allen anderen Domen des Landes.


Die Verantwortung, die das Domkapitel und an seiner Spitze der Domdechant tragen, geht dabei weit über Fragen der baulich-architektonischen Gestaltung hinaus, so Bischof Dr. Michael Gerber: Es gehe darum, erfahrbar zu machen, dass mitten in dieser Welt an konkreten Orten, in konkreten Zeiten und vor allem in konkreten Beziehungen mit Leib und Seele das erfahren werden kann, was ein wesentliches Element der Botschaft Jesu ist: „Das Reich Gottes ist schon mitten unter uns.“

 

Zusammenspiel von Raum und Musik

Räume und Zeiten eröffnen, in denen erfahrbar wird, dass der Himmel die Erde berührt: Das könne etwa in der liturgischen Gestaltung der Gottesdienste geschehen, besonders auch im Zusammenspiel von Raum und Musik, betonte Bischof Gerber. Schließlich ist der Domdechant als Präses auch verantwortlich für die Chöre am Dom.

Das kann aber auch außerhalb der Gottesdienste geschehen, wenn Menschen, die den Dom besuchen, dort ihre Sorgen und Anliegen zurücklassen und womöglich geistliche Stärkung finden können. „Wer begrüßt sie, wem begegnen sie im Dom, wer hat für sie wie ein offenes Ohr, wenn sie Trost suchen oder einfach nur eine Frage haben?“, gab Bischof Gerber einige Impulse für die weitere Entwicklung des Pastoralen Ortes.

 

Fingerspitzengefühl

Zur Realität der Kirche als dem Volk Gottes wie zur Realität des Domes gehöre es aber auch, dass sich da, wo das Wirken der Gnade Gottes besonders erfahrbar werden soll, immer wieder auch ganz andere Dynamiken ihre Bahn brechen. Für seine herausfordernde und verantwortungsvolle Aufgabe wünschte Bischof Gerber dem neunen Domdechanten darum, dass der Heilige Geist ihm „und uns allen im Sinne der Unterscheidung der Geister hilft, mit gehörigem Fingerspitzengefühl das Rechte zu tun.“

 

Große Ehre

Ich freue mich auf die neue Aufgabe und möchte mich mit ganzer Kraft für unseren Fuldaer Dom und das Domkapitel einsetzen“, betont der neue Domdechant Weihbischof Diez. „Das ist eine große Ehre für mich, gleichzeitig bin ich mir der hohen Verantwortung dieses Amtes bewusst.“


Diez tritt in diesem Amt die Nachfolge von Prof. Dr. Werner Kathrein an, der Anfang Oktober aus dem Domkapitel ausgeschieden war. „Weihbischof Diez ist ein profunder Theologe und zugleich ein von sehr vielen Menschen im Bistum geschätzter Seelsorger, mit dem mich eine lange und vertrauensvolle Zusammenarbeit verbindet“, betonte Bischof Dr. Michael Gerber bereits bei der Bekanntgabe dieser Personalentscheidung während des Allerheiligen-Gottesdienstes Anfang November.

 

Bereicherung

Im Rahmen dieser Personalveränderung ist auch der Liturgiewissenschaftler und frühere Regens des Priesterseminars Prof. Dr. Cornelius Roth neuer residierender Domkapitular geworden. „Prof. Roth hat durch vielfältige Aufgaben in der theologischen Aus- und Weiterbildung sowie durch seine Einbindung als mitarbeitender Priester der Innenstadtpfarrei wichtige Einblicke und Erfahrungen, die für die Arbeit des Domkapitels eine Bereicherung sein werden“, so Bischof Dr. Michael Gerber.


„Ich bin Bischof Michael sehr dankbar für sein Vertrauen und freue mich darauf, die Zukunft des Bistums mitgestalten zu können“, betont der neue Domkapitular Prof. Dr. Cornelius Roth. „Dabei sehe ich trotz mancher Krisen, die es anzugehen gilt, auch viel Positives und Mutmachendes in unserer Kirche – neue Aufbrüche, die zeigen, dass Gottes Geist auch in unserer Zeit wirkt."

 

Stichwort: Domkapitel und Domdechant

Das Domkapitel ist das bei der Kathedralkirche des Bistums bestehende Priesterkollegium. Das Fuldaer Domkapitel besteht aus dem Domdechanten und fünf residierenden Domkapitularen.


In Zeiten der Sedisvakanz des Bischöflichen Stuhls hat das Domkapitel gemäß dem Preußischen Konkordat von 1929 und des Reichskonkordats von 1933 das Recht der Bischofswahl aus einer vom Papst vorgelegten Dreierliste. Wahlberechtigt sind der Domdechant und die residierenden Domkapitulare.


Dem Domkapitel steht der Domdechant vor. Dieser wird durch das Domkapitel gewählt und dann vom Diözesanbischof bestätigt. Der Domdechant vertritt das Kapitel nach außen. Dem Domdechanten obliegt mit dem Domkapitel u. a. die Gestaltung der Gottesdienste im Dom, die Sorge für die Bau- und Kunstausstattung einschließlich der Restaurierungsarbeiten am Dom und im Dommuseum, die Personalbegleitung von haupt- und nebenamtlich Bediensteten des Domes. Der Domdechant ist Präses der Chöre am Fuldaer Dom und für die Kirchenmusik in der Kathedralkirche sowie für das Dommuseum zuständig.

 

Zur Person: Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez

Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez stammt aus dem katholischen Freigericht. Geboren am 20. Februar 1954 in Horbach absolvierte er seine Gymnasialzeit am Progymnasium in Freigericht-Somborn und dann als Konviktorist am Domgymnasium in Fulda. Nach dem Abitur 1972 trat er ins Fuldaer Priesterseminar ein. 1973 schickte ihn Bischof Dr. Adolf Bolte nach Rom, wo er bis 1979 im Collegium Germanicum et Hungaricum wohnte, an der Päpstlichen Universität Gregoriana studierte und sein Lizentiat mit „summa cum laude“ abschloß. Am 10. Oktober 1978 empfing er in Rom die Priesterweihe durch den damaligen Erzbischof von Esztergom (Ungarn), Kardinal Làszlò Lékai. Nach der Priesterweihe war er von 1979 bis 1981 als Kaplan in der Pfarrei St. Marien in Kassel (Rosenkranzkirche) tätig.


Diez setzte sodann seine Studien an der Gregoriana in Rom fort, wohnte im Collegium Santa Maria dell`Anima und wurde 1985 (mit der Arbeit „Christus und seine Kirche. Zum Kirchenverständnis des Petrus Canisius“) zum Doktor der Theologie promoviert. Die Promotion schloss er mit dem Prädikat „summa cum laude“ ab.

Danach studierte Diez bis 1988 in Mainz weiter und wurde zugleich mit diözesanen Aufgaben betraut. Diez war in den Jahren 1985 bis 2000 eng mit Bischof emeritus Eduard Schick verbunden, dem er als Mitarbeiter zur Seite stand. Von 1989 bis 2000 wirkte er als Subregens am Fuldaer Priesterseminar. Im Jahre 1995 habilitierte er sich in Mainz für das Fach „Dogmatik und ökumenische Theologie“ und war dann als Privatdozent tätig.


Von März 1993 bis 1996 war Diez Ökumenereferent und wirkte von 1990 bis 1999 als Geistlicher Mentor der angehenden Gemeindereferentinnen und -referenten im Bistum Fulda. 1998 erfolgte seine Ernennung zum ordentlichen Professor für Liturgiewissenschaft an der Theologischen Fakultät Fulda durch Erzbischof Dr. Johannes Dyba. 2001/2002 war er von der Fakultätskonferenz der Theologischen Fakultät Fulda zum Prorektor gewählt worden. Bischof Heinz Josef Algermissen ernannte ihn 2002 zum ordentlichen Professor für Dogmatik, Dogmengeschichte und ökumenische Theologie. Diese Tätigkeit nahm er bis 2005 wahr.


Papst Johannes Paul II. verlieh ihm 2002 in Anerkennung seiner Verdienste den Titel „Päpstlicher Kaplan“ (Monsignore). Am 26. September 2004 wurde er im Hohen Dom zu Fulda von Bischof Algermissen zum Bischof geweiht, im Juni 2005 ernannte ihn Algermissen dann zum Domkapitular an der Fuldaer Kathedralkirche. Weihbischof Diez war seit 2004 Bischofsvikar für Fortbildung, dann seit 2010 für die Liturgie. Seit Januar 2021 ist Weihbischof Diez Bischofsvikar für den Bereich Weltkirche. In der Deutschen Bischofskonferenz gehört er der Glaubenskommission und der Kommission für die Weltkirche sowie der Unterkommission für den Interreligiösen Dialog an.


Das Fuldaer Domkapitel wählte Weihbischof Diez am 9. Juni 2018 zum Diözesanadministrator, nachdem der Bischofsstuhl von Fulda mit der Annahme des Rücktrittsgesuchs von Bischof Algermissen durch Papst Franziskus vakant geworden war. Bis zur Neubesetzung des Bischöflichen Stuhles mit Bischof Dr. Michael Gerber am 31. März 2019 leitete Weihbischof Diez die Diözese Fulda.

 

Zur Person: Prof. Dr. Cornelius Roth

Prof. Dr. Cornelius Roth wurde am 28. Mai 1968 in Stuttgart geboren. Nach Abitur und Zivildienst in Sindelfingen trat er 1989 in das Fuldaer Priesterseminar ein und begann das Studium der Theologie und Philosophie. Am 25. Juni 1995 wurde er im Fuldaer Dom von Erzbischof Dr. Johannes Dyba zum Priester geweiht. Danach wirkte Roth als Kaplan und Pfarradministrator in Marburg. Ab Oktober 1997 studierte er in Freiburg/Breisgau weiter und promovierte bei Prof. G. Greshake im Fach Dogmatik. Seine Dissertation trägt den Titel „Discretio spirituum – Kriterien geistlicher Unterscheidung bei Johannes Gerson“.


Von September 2000 bis August 2014 war Roth zunächst als Subregens (bis 2002) und dann als Regens des Priesterseminars Fulda tätig. Von 2006 bis 2010 war Roth auch Ökumenereferent und Vorsitzender der Ökumenischen Kommission des Bistums Fulda. 2005 wurde ihm von Papst Benedikt XVI. der Titel „Kaplan Seiner Heiligkeit“ (Monsignore) verliehen.


Seine Forschungsschwerpunkte reichen von der Verbindung von Liturgiewissenschaft und Spiritualität und weiteren pastoralliturgischen und liturgiegeschichtlichen Fragen bis hin zur Mystik des Mittelalters und zu Chancen und Grenzen der Internetliturgie. Im Januar 2014 wurde er an der Theologischen Fakultät Paderborn im Fach Liturgiewissenschaft habilitiert. Der Titel der Habilitationsschrift lautet „Liturgie in Geschichte und Gegenwart. Beiträge zur Liturgiewissenschaft aus systematischer, historischer und praktischer Sicht“. Roth ist unter anderem Berater der Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz.

Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit wirkt Roth als mitarbeitender Priester auch in der Gemeindepastoral in der Innenstadtpfarrei Fulda.


 

Alle Bilder: Bistum Fulda / Dr. A. Müller

29.11.2021


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