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Im Rahmen einer akademischen Feierstunde an der Theologischen Fakultät Fulda wurde Prof. Dr. Richard Hartmann nun in den Ruhestand verabschiedet. Foto: Bistum Fulda / Ralph Leupolt
 

Rund um die Uhr ein offenes Ohr

Alexander Eldracher ist ehrenamtlicher Notfallseelsorger im Bistum Fulda

Es sind Geschichten und Erlebnisse, die im Gedächtnis bleiben. Ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem Menschen einen geliebten Angehörigen verlieren oder andere schwere Schicksalsschläge, die Betroffenen den Boden unter den Füßen wegziehen. Und manchmal scheint es dann so, als wäre man in diesem Moment mit all seinen Sorgen und Ängsten ganz allein. Alexander Eldracher arbeitet seit 15 Jahren als ehrenamtlicher Notfallseelsorger. Menschen in den schwersten Stunden ihres Lebens zu begleiten - für den Gemeindereferenten eine Herzensangelegenheit.

Etwa zehn Einsätze hat Eldracher im Jahr – rund um die Uhr kann er zu einer akuten Situation hinzugerufen werden. Dabei erlebt der Notfallseelsorger immer wieder Einsätze, die es erst einmal zu verarbeiten gilt. „Vor allem Einsätze mit Kindern oder Menschen, die man persönlich kannte, gehen einem besonders nahe“, sagt Eldracher. „Von fehlgeschlagener Reanimation, über schwere Verkehrsunfälle bis hin zu Suiziden oder Kriminaldelikte – man weiß nie, was einen genau erwartet.“

 

Tiefgreifende Gespräche geben Halt

Doch in all diesen schweren Stunden erlebt Eldracher auch jede Menge Positives: „Da sind beispielsweise tiefgreifende Gespräche, die einem auch selber unglaublich viel zurückgeben.“ Jeder Einsatz sei anders, sagt der Notfallseelsorger. Schließlich reagieren Menschen in einer solchen Ausnahmesituation ganz unterschiedlich und benötigen demnach auch eine ganz individuelle Betreuung.


„Das Wichtigste bei all dem ist, die Menschen ins Tun zu bringen und vor allem zuzuhören, ihnen deutlich machen, dass sie handlungsfähig sind“, sagt Eldracher. „Manchmal reicht es, ein Taschentuch zu reichen und ihnen einfach das Gefühl zu geben, dass jemand an ihrer Seite ist.“

Glaube als tragendes Fundament

Bei seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Notfallseelsorger beruft sich Eldracher immer wieder auf Gott: „Mein Glaube ist in solchen Situationen ein tragendes Fundament. Wenn ich nicht sicher wäre, dass da nach dem Tod irgendetwas auf uns wartet, könnte ich das alles wohl kaum ertragen“, sagt er. „Für mich ist da einfach die Gewissheit, dass es weitergeht.“


Für die Betroffenen ist Eldracher in diesen Ausnahmesituationen ein Fels in der Brandung. „Rund um die Einsatzstelle herrscht meist viel Chaos, es kommen Gefühle hoch und ich versuche den Menschen in diesem Moment so gut es geht, beizustehen“, sagt er. Die Einsätze des Notfallseelsorgers dauern meist mehrere Stunden an. „Irgendwann sind die Rettungskräfte weg und die Menschen beginnen zu begreifen“, sagt der Seelsorger. Durch seine Einsätze beschäftige er sich auch zunehmend mit dem eigenen Dasein. „Man begreift, dass der Tod zum Leben dazu gehört, auch wenn man das nur ungern wahrhaben möchte.“

Einfach da sein

Regelmäßig sind Alexander Eldracher und neun weitere Kollegen und Kolleginnen im Landkreis Fulda im Dienst – und das ehrenamtlich. Wochenweise wechseln sie sich ab, sind dann 24/7 erreichbar und müssen meist mit dem Schlimmsten rechnen - für Menschen in einer besonders schweren Situation da sein und Halt geben. Nach den Einsätzen gedanklich abzuschalten ist nicht immer einfach. „Man reflektiert den Einsatz, denkt darüber nach, was gut war“, sagt er. „Oft spreche ich noch ein Gebet für die Angehörigen, bete dafür, dass sie mit der Situation klarkommen. Und ich hoffe, dass ich etwas Gutes auf den Weg geben konnte.“


Für Alexander Eldracher ist die Notfallseelsorge nicht nur ein Ehrenamt, sondern gleicht viel mehr einer Berufung. Und er ist dankbar - für viele tiefgründige Begegnungen und Gespräche. Und für das Gefühl einem Menschen in einer schweren Situation vielleicht doch ein bisschen Hoffnung gegeben zu haben

Foto: Bistum Fulda / Lea Hohmann 

 

27.07.2023


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